P(o)ur Brel!

Hommage an den flämischen Chansonnier Jacques Brel anlässlich seines 90. Geburtstages

Furioses Theatersolo oder Liederabend: eine Tour de chant wird zum Kammerspiel. Alexander Simon, lange Protagonist am Hamburger Thalia-Theater, verkörpert den flämischen Chansonnier Jacques Brel. Anfang der 70er – fünf Jahre nach seinem Rückzug von der Chansonbühne – sitzt er unwillig in einem Sessel und lässt sich aus über Liebe, Einsamkeit und Tod. Ein innerer Monolog wie der des Peer Gynt am Ende von Ibsens gleichnamigen Schauspiel, kontrastiert von Brels brillanten Bühnenchansons, die Sänger Merlin und Pianist Kersten Kenan den Gedanken ihres Protagonisten entgegensetzen. Brel pur – pour Brel!

„P(o)ur Brel!“ hatte 2008 im Nachtasyl des Thalia-Theaters Premiere und wurde dort acht Jahre vor ausverkauftem Haus gespielt. Das Ensemble gastierte außerdem beim Festival Stimmen Europas, Schwerpunkt Belgien, in Otterndorf an der Elbmündung, war zu Gast beim Innenhof-Festival in Göttingen, wurde zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen, an das Deutsche Theater Berlin, an das Braunschweiger Staatstheater, an das Theaterhaus Stuttgart und das Bremer Theater, Neues Schauspielhaus, und wurde von Radio Bremen im neuen Sendehaus an der Weser ‚live’ mitgeschnitten. Über 12.000 begeisterte Zuschauer haben „P(o)ur Brel!“ bisher gesehen. Die Vorstellung anläßlich Brels 90. Geburtstages, dem 8. April 2019, ist auch die 76. Vorstellung des Ensembles seit der Premiere vor zehn Jahren im Nachtasyl des Thalia-Theaters in Hamburg.

P(o)ur Brel! – Hommage an Jacques Brel

Eine Tour de chant wird zum Kammerspiel
mit Alexander Simon, Sascha Merlin & Kersten Kenan
Premiere Oktober 2008, Nachtasyl Thalia-Theater
Idee & Konzept: Merlin
Fassung: Merlin / Simon
Ausstattung: Oliver Helf
Sounddesign: Rewert Lindeburg
Produktionsassistenz & Licht: Dirk van Ackern

Freitag, 12. April 2019, 19:30h

First Stage Hamburg, Thedestraße 15, 22767 Hamburg

Mitwirkende:

Alexander Simon ist Schauspieler.

Geboren 1968, will ursprünglich Musiker werden, studiert aber Schauspiel an der Westfälischen Schauspielschule in Bochum, bevor er sein erstes Engagement am Schauspielhaus Bochum annimmt und sich für das Theater entscheidet. Engagements am schauspielhannover, am Burgtheater Wien, schauspielfrankfurt, Schauspielhaus Zürich, am Deutschen Schauspielhaus und am Thalia Theater in Hamburg folgen. Er arbeitet mit den Regisseuren Andreas Kriegenburg, Nicolas Stemann, Dimiter Gotscheff, Stephan Kimmig, Alize Zandwijk, Jorinde Dröse, Sebastian Hartmann, Armin Petras, Jan Bosse, Jan Lauwers, Jürgen Gosch und Stefan Bachmann. Er ist unter anderem Agamemnon in „Iphigenie“, Prospero im „Sturm“ oder Brick in „Die Katze auf dem heißen Blechdach“, Aljoscha in „Die Brüder Karamasow“ und Emil Barkhausen in „Jeder stirbt für sich allein“, beide in der Inszenierung von Luk Perceval.

Doch der Musiker kommt immer wieder durch, wird gerne auch auf der Bühne eingesetzt, und Alexander Simon macht eigene musikalische Produktionen wie „Jacques un pour soi“, „Nietzsche in America“, „Mann trifft Frau“ (zusammen mit Wiebke Puls) und zuletzt „P(o)ur Brel“, das acht Jahre im Nachtasyl zu sehen war. Außerdem spielt er unter anderem in den Filmen „Frag nicht nach Sonnenschein“ (Regie: Lena Jana Krajewsky), „Marseille“ (Regie: Angela Schaneleck) und „Sonntag“ (Regie: Ina Weisse), „Leben mit Hanna“ (2006)“, Feuerschiff” und “Die Liebe der Kinder” (2007), sowie im TV.

Alexander Simon war bis 2016 festes Ensemblemitglied des Thalia Theaters und wurde dann als Professor für Schauspiel an die Ernst-Busch-Schule nach Berlin berufen.

In der Spielzeit 2010/2011 führt er erstmals Regie im Thalia in der Gaußstraße zu „Romeo und Julia“, in einer Kooperation mit der Theaterakademie Hamburg, 2013 feiert seine Inszenierung „Gegen die Wand“ als Theaterstück zum gleichnamigen Film Premiere in Wien (Garage X). In der Spielzeit 2013/14 inszenierte er „Betrunkene“ von Iwan Wyrypajew im Thalia in der Gaußstraße. 2016 „Liliom“ am Oldenburgischen Staatstheater.

Sascha Merlin ist Sänger.

2014 gastierte er zusammen mit dem Pianisten Sven van Koetsveld im Rahmen der Theatertage im Deutschen Theater Göttingen im Großen Haus mit „Leben, um davon zu singen“, ein Chanson-Abend, der im Jahr zuvor Nachtasyl des Thalia-Theaters herauskam und dann drei Spielzeiten im Logensaal der Hamburger Kammerspiele wiederaufgenommen wurde.

2014 erschien auch bei epubli Merlins erster Roman „Ich weiß, daß ich Dich immer lieben werde – eu sei que vou te amar“ als Taschenbuch, 192 Seiten, ISBN 978-3-8442-9602-0, zum Preis von 9,90€ und als eBook, ISBN 978-3-7375-0547-5, zum Preis von 6,90€.
2012 sang und veröffentlichte die Italienerin Milva zwei seiner Lieder beim Label Rubin Records „Der Mensch, der Dich liebt“ und „Wie die Möwe Jonathan“ und präsentierte beide Titel anschließend im Fernsehen einem Millionenpublikum.

Seit 2008 singt er in bald 75 Vorstellungen in der eigenen Produktion „P(o)ur Brel!“ Hommage an Jacques Brel im Nachtasyl des Thalia-Theaters in Hamburg neben Alexander Simon und Kersten Kenan.

Nach einem rauschenden Comeback gab Merlin zuvor von 1999 bis 2003 mehr als 100 Konzerte vor mehr als 10.000 Zuschauern. Gemeinsam mit seinem musikalischen Partner Kersten Kenan tourte er durch ganz Deutschland: Opera stabile (Studiobühne der Hamburgischen Staatsoper) + Kommödie Winterhuder Fährhaus, Hamburg, Staatstheater Braunschweig + Oldenburg, Theaterhaus am Markt in Potsdam, Grüner Salon in der Volksbühne am Rosa-Luxenburg-Platz, Berlin (bekannt durch die NTV-Talkshow), Kammerspiele Nürnberg + Nachtcafé, Theatercafé des Staatstheaters Freiburg, Packhaustheater, Junges Theater + Theaterschiff, Bremen, Theater im Künstlerhaus, Hannover, Vita-Theater Lübeck, Heppel&Ettlich + Drehleier, München, Kulturforum Kiel und das Lutterbeker in Lutterbek waren nur einige der Stationen.

Die Kritiken waren enthusiastisch! “Mit rückhaltlos nackter Seele wirft sich der Barde in die Gedankenwelt von Brel, Piaf oder Kaléko. Der Mann liebt, leidet wirklich jedes Wort mit. Vor allem sein Stern Brel klingt sehr authentisch, sehr französisch, ohne dass er (auch bei der Piaf) deren Stilismen kopiert. Der „Valse à mille temps“ endet furios, “Sur la place” packt das Publikum.” schrieb der “Münchner Merkur”.

“Man folgt der Stimme, die einen an Alexandra erinnert, durch weiche Passagen und bekommt eine Gänsehaut, wenn sie plötzlich die Farbe wechselt und markant Stellung bezieht” die Süddeutsche

Kersten Kenan ist Pianist.

Er war Merlins musikalischer Partner in mehr als hundert Konzerten. Er arrangiert die bekannten Chansons nach Orchesterarrangements für Klavier und schreibt mit Merlin zusammen eigene Lieder, die u.a. von Milva gesungen wurden.
Er wurde 1975 in München geboren, besuchte dort die französische Schule und erhielt seine musikalische Ausbildung bei privaten Lehrern wie Manuela Dehmel in Hamburg. Er studierte Musikwissenschaft, Kunstgschichte und Französisch und arbeitet als Musik-Redakteur beim Kulturradio des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) und lebt in Berlin.